Namensgebung „Krebs“
Der medizinische Begriff „Krebs“ wurde bereits in der Zeit v. Chr. verwendet.
Vermutlich hat Hippokrates von Kos (Grieche,* um 460 v.Chr.; † um 370 v.Chr.), der als berühmtester Arzt des Altertums gilt, den Begriff als Erster verwendet. Diesen Begriff soll er bei der Behandlung eines Brustgeschwürs, das Ähnlichkeiten mit den Beinen eines Krustentieres aufwies, verwendet haben. Des Weiteren galt der Brustbereich dem Tierkreiszeichen „Krebs“.
Aristoteles (Grieche, * 384 v.Chr.; † 322 v.Chr.), der zu den bekanntesten und einflussreichsten Philosophen der Geschichte gehört, bezeichnete als Krebs, die oberflächlich feststellbaren, in benachbarten Organen infiltrierenden und hineinwachsenden Geschwülste. Dies trifft zum Beispiel auf fortgeschrittenen Haut- oder Brustkrebs zu.
Galenos von Pergamon (Grieche, * um 129 n.Chr.; † 216 n.Chr. in Rom), der als Arzt und Anatom bekannt war, verwendete den Begriff, weil ihm die geschwollenen Venen eines äußeren Tumors wie Krebsbeine vor kamen.
Jedoch wurden auch schon in der Zeit um 1550 v. Chr. operative Behandlungen an Tumoren vorgenommen. Dies entnimmt man aus dem Papyrus Ebers, eine medizinische Aufzeichnung aus dem alten Ägypten, die unter anderem über Darmerkrankungen, Parasiten, Augen- und Hautprobleme, Empfängnisverhütung, gynäkologische Erkrankungen, Zahnheilkunde, Richten von Knochen, Staublungen, Verbrennungen und wie bereits erwähnt über operative Eingriffe berichtet.
Oberbegriff „Tumor“
Der Begriff Tumor (lat. tumor, -oris) bezeichnet Geschwülste und Schwellungen des Gewebes. Darunter fällt jede Zunahme eines Gewebevolumes, unabhängig von der Ursache und Entstehung. Tumore werden auch als Neoplasie („Neubildung“) und als „Gewächs“ bezeichnet.
So gibt es mehrere Definitionen für den Begriff „Tumor“.
Schon lediglich die erhöhte Intumeszenz eines Gewebes, die die Anschwellung oder Ausdehnung eines festen Körpers beschreibt wird als Tumor bezeichnet.
Tastbare Anschwellungen wären zum Beispiel Entzündungen (Abszess, Ödem, Phlegmone), Zysten oder auch eine erhöhte Stuhlansammlung im Darm, die oft am linken Unterbauch zu ertasten ist.
Die engere Definition wäre die Neoplasie von Körpergeweben, die durch Fehlregulation des Zellwachstums entstehen. Jedoch würde die engere Definition nicht ausreichen um die Dignität (lat. dignitas – Würde, hier im Sinn von Wertigkeit) festzustellen. Die Dignität unterteilt die Eigenschaft des Tumors in einen benignen (Benignität, lat. benignitas „Güte“, „Milde“), also gutartigen Tumor oder in einen malignen, also bösartigen Tumor.
Gutartige Tumore treten bei Menschen sehr häufig auf. Manche besitzen sogar mehrere benigne (gutartige) Tumore. Besonders an der Haut. Jedoch kann es passieren, dass benigne Tumore zu malignen Tumoren ausarten. In diesen Fällen sind diese zu entfernen.
Diese Mutation (lat. mutatio „Veränderung“, „Wechsel“; eine dauerhafte Veränderung des Erbgutes) trifft vor allem auf die Dickdarmpolypen (Kolonadenome; pilzförmige Geschwülste, allgemein auch Adenom genannt) in der Dickdarmschleimhaut zu.
Bei den malignen Tumoren wird noch mal in niedrig-maligne und hoch-maligne Tumore unterteilt. Diese haben die Fähigkeit Metastasen
[siehe Absatz: Was sind Metastasen?] zu bilden.
Es gibt zwei verschiedene maligne Tumorarten:
1. epithelialen Tumore (Karzinome/Carcinom)
Betroffen sind Zellen im Deckgewebe von Haut und Schleimhaut (Epithel). Zirka 80% der bösartigen Tumore sind Karzinome.
2. malignen mesenchymalen Tumore (Sarkome)
Dieser maligne Tumor geht vom Stützgewebe (Knorpel- und Knochengewebe) aus und metastiert frühzeitig in die Blutgefäße (hämatogen).
Außerdem gibt es noch den semimalignen Tumor, der umliegendes Gewebe zerstört, in dieses hinein wächst (Destruktion und Infiltration), aber keine Metastasen bildet.
Bei der Neoplasie kann jedes erdenkliche Gewebe betroffen werden. Die Lokalisation (der Ort) des Tumors und die Funktion des betroffenen Gewebes können unter Umständen zu einer Fehlfunktion von Organen bis zur Beeinträchtigung des Gesamtorganismus führen. Dies kann dann den Tod des Patienten bedeuten.