Mash-Up

Aufstieg und Fall des Bösen

Bildquelle: Screenshot (Boogeymen's Anthology Michael vs Jason)
Bildquelle: Screenshot (Boogeymen's Anthology Michael vs Jason)

Macheten, Motorsägen, Messer und Ketten stechen, sägen und rasseln gemeinsam über den Bildschirm. Die Lust zum gruseln und die Anziehung zum Bösen, aber auch ein bisschen Nostalgie kommen auf, wenn man sich den neusten Mash-Up von Antonio Maria Da Silva anschaut. Passend zum schaurigsten aller Feiertag veröffentlicht Da Silva „Boogeymen's Anthology Michael vs Jason“.

 

Der portugiesische Mash-Up Künstler Da Silva ist bekannt für seine Zusammenschnitte. Mit seinem höllischen Disco-Massaker „Hell's Club“ hat er schon lange die Millionenmarke geknackt. Nun lässt er mit seinem Halloween-Spezial die Bösewichte und Monster der letzten Jahrzehnte aufsteigen und in der kleinen und behutsamen Stadt Helloween aufeinander treffen. Hauptakteure sind Jason Voorhees, bekannt aus „Freitag, der 13te“, sowie Halloween-Fiesling Michael Myers.

 

Vorhees und Myers Aufstieg

Als kleines Kind wird Jason in ein Feriencamp geschickt. Als die Aufseher nicht auf ihn acht gegeben haben, ertrinkt Jason im anliegenden See. Daraufhin geht seine Mutter auf einen blutigen Rachefeldzug, bis sie selbst niedergestreckt wird. Im zweiten Teil der Filmreihe wird angedeutet, dass Jason den Unfall im See überlegt hat und seit dem in einer Hütte im Wald lebt. Hier tötet der Psychopath jedem, der ihm über den Weg läuft. Am liebsten mit seiner Machete. Jedoch treibt es ihn in seiner zwölfteiligen Reihe (Freitag, der 13te) auch nach Manhattan, ins Weltall oder in die Elm Street von Freddy Krueger.

 

Michael scheint dagegen in einer ganz normalen Familie aufgewachsen zu sein. Das hält den kleinen Meyers Junge aber nicht davon ab, seinen Stiefvater sowie seine Schwester und dessen Freund in einer Halloween-Nacht zu ermorden. Darauf hin wird er in die Psychiatrie gesteckt. 15 Jahre später flieht er und versucht den Rest seiner Familie auszurotten. Dabei greift der immer stumme und sich nur langsam fortbewegende Serienkiller am liebsten zu einem Messer. Mittlerweile gibt es zehn Teile der Halloween-Reihe und weitere sind in Planung.

 

Blick hinter den psychopathischen Spiegel

In Da Silvas Mash-Up schrecken die Eishockeymaske und die Gummimaske nicht davor zurück sich mit ihre scharfen Klingen gegenseitig zu verletzen. Doch wenn es ums Töten von Menschen geht, verbrüdern sich die beiden Untoten. So wird die junge Marion Crane (Janet Leigh), aus dem für die popkulturell bedeutsamen Meisterwerk von Alfred Hitchcock, das Opfer beider Psychopathen. Die Duschszene aus „Psycho“ beeindruckt Da Silva nicht zum ersten Mal. Eine ausgiebig Bildanalyse hat er in seinem zehnminütigen Zusammenschnitt „The Psycho Mirror“ gemacht.

 

Hier treffen alle Bösewichte aufeinander

Es bleibt jedoch nicht bei den Hauptfiguren. Chucky die Mörderpuppe ist von den beiden Serienkillern gar nicht entzückt. Auch Figuren aus The Shinning, der Exorzist und Hellraiser versuchen sich in den Kopf von Jason zu bohren – wie es auch seine tote Mutter immer getan hat. Dann taucht plötzlich Leatherface (Texas Chainsaw Massacre) auf und stört das blutige Intermezzo von Jason und Myers. Worauf sich die beiden wieder verbünden. Doch wo eine Kettensäge ist, darf eine zweite auf keinen Fall fehlen: Ash (Evil Dead) geht den Motorsägentanz mit Leatherface ein. Und wenn wir dann schon bei ekligen Fratzen sind, kommen wir direkt zu Freddy Krueger – dem Alptraum aller Kinder.

 

Kritik

Für Horrorfilmfans scheint dies der Himmel auf Erden zu sein. In diesem 14-minütigen Mash-Up geben sich die Schurken nacheinander die Klinke, Pardon, die Klinge in die Hand. Eine schnelle und brutale Handlung verspricht dieser Kurzfilm allemal. Jedoch sind einige Zusammenschnitte nicht passend. Durch den schnellen Handlungswechsel am Schluss geht der Sinn verloren. Aus einem Fernseher, in dem Jigsaw (Saw) zu sehen ist, wird kurz Zeit später ein Benzinkanister, der von Jason umgeworfen wird. Auch einzelne Schlagabtausche machen keinen Sinn. Was aber nicht heißt, dass der Film schlecht ist. Jedoch konnte Da Silva sein Handwerk in Hell's Club besser unter Beweis stellen.

 


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Sources: Antonio Maria Da Silva, vimeo.com, YouTube.com

by Patrick Klapetz

Date 2016, October 31st


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