Täuschend Echt - 2D ist 3D

Quelle: Transit by Alexa Meade (alexameade.com)
Quelle: Transit by Alexa Meade (alexameade.com)

Ölgemälde die aus der zweiten in die dritte Dimension treten und dem menschlichen Auge einen Streich spielen. Das ist Alexa Meade!

 

In der Mitte ein Mann in gestandenem Alter mit einer roten Washington Nationals DC Baseball-Kappe unter der seine grauen, wenigen Haare hervor scheinen. Mit seine großen grauen Augenbrauen über seiner roten Harry Potter Brille schaut er zur Seite. Dabei hat er seinen Mund halb geöffnet. In einer braun-grauen Al Bundy Jacke und einem dunkelblauem Oberteil mit der US-Amerikanischen Fahne steht er in einem Transit. Ein ganz normale, alltägliche Situation in Amerika.

Ein Schnappschuss für ein perfektes Ölgemälde.

 

Doch was ist da im Hintergrund?

 

Links sitzt ein Mann mit einem schwarzen Mantel. Er schaut den Alten verblüfft an. Rechts eine Frau mit Zeitung und einem etwas verlorenem Blick. Neben ihr sitzt ein Mann mit einer hohen haarlosen Stirn. Sein Blick führt ebenfalls verblüfft zu dem Alten. Vor Ihm die Hand einer in weiß gekleideten Frau und einer weißen Handtasche. In ihrer Hand ein schwarzes Mobiltelefon. Im Hintergrund sind noch mehr Menschen. Links und rechts hängt Werbung. ADOBE OPENS UP WASHINGTON. Neben dem Schriftzug eine in sich verlaufende US-Fahne.

Doch all dies ist nicht aus Öl. Es ist echt. Es sind echte Menschen in einer reellen U-Bahnlinie. Sie bestehen nicht aus Öl oder einer anderen Künstler-Farbe. Es handelt sich um eine Fotografie. Der zweidimensionale, ältere Mann aus Öl steht in mitten einer dreidimensionalen U-Bahnlinie. 

 

Doch wie funktioniert das?

 

Die Antwort ist ganz einfach. Die 25 jährige Künstlerin Alexa Meade bemalt ihre lebenden Kunstobjekte so lange mit Öl, bis diese den Anschein erwecken, dass sie nur ein Gemälde sind. Dabei ignoriert sie die feinen Übergänge und schafft starke Konturen. Falten und Schatten wirken unecht. Dabei stehen ihre Kunstwerke oftmals Stunden lang still. Da ihnen durch die dicke Ölschicht kalt werden würde, bemalt Meade die Kleidung und Accessoires vorher. So muss sie nur noch nachbessern und ihre lebenden Kunstobjekte bemalen. 

Für die perfekte zweidimensionale Illusion ist der Betrachter aber selbst zuständig. Durch die fehlenden Konturen und die Farbstruktur spielt das Gehirn einem einen Streich. Es assoziiert das Gesehene mit etwas Bekannten. Einem Ölgemälde. Damit wirkt das Bild zunächst wie ein Gemälde. Jedoch wirkt etwas merkwürdig. Erst nach und nach erkennt man, dass es sich nicht wirklich um ein Ölgemälde handeln kann. 

 

 

Quelle: about Alexa Meade (alexameade.com)
Quelle: about Alexa Meade (alexameade.com)

Wer ist Alexa Meade?

 

Alexa Meade ist eine 25-jährige Künstlerin aus den USA. Sie wuchs in Washington D.C. auf. Während ihrer High School- und Hochschulzeit hatte sie die Möglichkeit als Pressefotografin zu arbeiten.

Anschließend arbeitete sie als Pressesprecher-Mitarbeiterin für die Obama-Kampagne. 

Die anschließenden Jahre, in der sie für Politiker und PR-Sprecher arbeitete prägten sie sehr. Sie fing an sich für das umpacken und für oberflächliche Änderungen von Quelltexten zu faszinieren, die zur grundlegenden Veränderung der Wahrnehmung führten.

In ihrer aktuellen Tätigkeit entfaltet sie sich als Künstlerin. Wie man ihren Werken entnehmen kann lässt sie Hinter- und Vordergrund mit einander verschmelzen. Das Thema Zusammenbruch steht somit im Fokus ihrer Arbeit. Dabei hilft ihr die Schichtweise Bemalung ihrer menschlichen Probanden mit Acrylfarben. Wenn ihre Probanden fertig bemalt sind und in Position gebracht wurden fotografiert Meade sie und ihr Kunstwerk ist fertig.

 

 

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Quelle: Portfolio (alexameade.com)

 


Sources: alexameade.com 

by Patrick Klapetz

Date 2011, Oct 16th


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